Herbstbewässerung: Der Herbst ist eine Übergangszeit, in der sich die Bedürfnisse Ihres Gartens grundlegend verändern. Viele Pflanzen reduzieren ihr Wachstum, bereiten sich jedoch gleichzeitig aktiv auf den Winter vor.
In dieser Phase benötigen sie ausreichend Wasser, um Reserven aufzubauen und Stress zu vermeiden. Gleichzeitig beginnen niedrigere Temperaturen und vermehrte Niederschläge die Bewässerungsplanung zu beeinflussen.
Eine korrekte Einschätzung des Wasserbedarfs ist daher unerlässlich, um Schäden durch Trockenheit oder Überwässerung zu vermeiden.
Warum ist eine effiziente Bewässerung bei Hitzewellen wichtig?
Bei anhaltender Hitze verdunstet Wasser besonders schnell, sodass herkömmliche Bewässerungsmethoden oft nicht ausreichen. Pflanzen trocknen schneller aus, und der Boden verliert seine Feuchtigkeit in kürzester Zeit. Eine gezielte Bewässerung sorgt dafür, dass Pflanzen genau die Wassermenge erhalten, die sie benötigen, ohne wertvolle Ressourcen zu verschwenden.
Wasserbedarf von Pflanzen im Spätsommer und Herbst
Pflanzen benötigen bis weit in den Herbst hinein Wasser, auch wenn die Temperaturen sinken. Der Boden trocknet in dieser Jahreszeit oft langsamer aus, doch der tatsächliche Wasserbedarf bleibt zunächst hoch. Besonders wichtig ist die Versorgung für:
Immergrüne Pflanzen: Sie verdunsten auch im Winter Wasser und benötigen bis zum Frost ausreichend Feuchtigkeit, um nicht zu vertrocknen.
Sträucher und Bäume: Diese bilden bis in den Herbst hinein Feinwurzeln. Für den Aufbau stabiler Wurzelstrukturen ist eine durchgehende Wasserversorgung notwendig.
Neupflanzungen: Pflanzen, die im Frühjahr oder Sommer gesetzt wurden, haben nur begrenzt entwickelte Wurzeln und sind daher auf regelmäßiges Gießen angewiesen.
Eine ausreichende Bodenfeuchte erleichtert den Pflanzen den Übergang in die Winterruhe und reduziert das Risiko von Frosttrocknis.
Vegetationsruhe beginnt – was bedeutet das für die Bewässerung?
Wenn die Vegetationsperiode endet, stellen Pflanzen ihr oberirdisches Wachstum ein. Die Wurzeln arbeiten jedoch weiter. Der Wasserbedarf sinkt, bleibt aber vorhanden. In dieser Phase ist es wichtig, die Bewässerung anzupassen, nicht einfach einzustellen.
Wichtige Punkte:
✅ Zu wenig Wasser: Der Boden trocknet vor dem Frost aus, die Pflanzen können im Winter kein Wasser aufnehmen und trocknen trotz niedriger Temperaturen aus.
✅ Zu viel Wasser: Staunässe in den kälteren Monaten erhöht das Risiko von Wurzelfäule und Pilzerkrankungen.
✅ Richtige Balance: Eine moderate, bedarfsorientierte Bewässerung bis zum Frostbeginn schützt die Pflanzen und stabilisiert ihre Widerstandskraft.
Ziel ist es, den Boden in einer gleichmäßigen, leicht feuchten Struktur zu halten – nicht nass, nicht trocken.
Typische Fehler im Herbst vermeiden
- Bewässerung zu früh einstellen:
Sobald die Temperaturen sinken, wird das Gießen oft vollständig gestoppt. Dies führt besonders bei immergrünen Pflanzen und Neupflanzungen zu gravierenden Winterschäden. - Unverändert weiterbewässern wie im Sommer:
Hohe Wassermengen bei sinkenden Temperaturen verursachen Staunässe und erhöhen das Krankheitsrisiko. - Bewässerungseinheiten und Sensoren nicht anpassen:
Wenn automatische Systeme nicht neu programmiert oder gedrosselt werden, läuft das System häufig mehr als notwendig. - Ignorieren der Bodenfeuchte:
Der Herbst ist oft niederschlagsreich. Ohne regelmäßige Kontrolle wird der Boden zu feucht, was Wurzelfäule begünstigt. - Keine Unterscheidung zwischen Pflanzenarten:
Pflanzen mit unterschiedlichem Wasserbedarf benötigen weiterhin individuelle Versorgung. Ein pauschales Abschalten berücksichtigt diese Unterschiede nicht.
Die richtige Bewässerung im Herbst wird oft unterschätzt – dabei ist sie entscheidend für die Vitalität Ihrer Pflanzen im Winter und die Grundlage für gesundes Wachstum im Frühjahr.
Wer jetzt auf eine bedarfsgerechte Wasserversorgung achtet, schützt Wurzeln vor Trockenstress, unterstützt die Einlagerung von Reservestoffen und beugt Frostschäden gezielt vor. Statt das Gießen einfach zu beenden, sollten Sie die veränderten Bedingungen im Herbst aktiv in Ihre Gartenpflege einbeziehen.
Das zahlt sich langfristig aus – für Ihre Pflanzen und für den Pflegeaufwand im nächsten Jahr.
